Steigerung der Artenvielfalt durch extensive Weidehaltung

Großflächige, ganzjährige und extensive Weidelandschaften haben sich seit den 1990er Jahren als wichtiges Instrument im Naturschutz etabliert, um die Vielfalt an Arten und Biotopen in unserer Kulturlandschaft zu erhalten. Während es für viele Arten und Flächen wichtig ist, dass Sie nicht genutzt werden und sich ungestört entwickeln können, so dass beispielsweise durch Sukzession wieder Wälder entstehen oder Moore sich renaturieren können, ist die Nutzung von Flächen für andere Arten, die sich im Laufe der Evolution daran angepasst haben, überlebensnotwenig.

Die extensive Weidehaltung führt zur Entstehung von halboffenen Weidelandschaften. Durch die Beweidung entsteht ein Mosaik aus unterschiedlich intensiv genutzten Flächen: In direkter Umgebung wechseln sich kurz gefressener und stehen gelassener Rasen, leicht und stark verbissene Gräser sowie stark genutzte und unangetastete Gehölze ab. Die Vielfalt an verschiedenen Strukturen sind ein Paradies für verschiedenste Insekten-, Vogel- und Säugetierarten. Für die Offenhaltung unserer Flächen setzen unsere Pächter widerstandsfähige Rinder, unter anderem Galloways und Highlands, Wasserbüffel und Schafe ein. Die Tiere sollen so wild wie möglich leben, trotzdem wird selbstverständlich auf das Wohl der Tiere geachtet. Natürliche Unterstände finden sie auf den strukturreichen Flächen zur Genüge. Die meisten Weidelandschaften bieten eine natürliche Wasserversorgung durch Gräben, Bäche oder Teiche, ansonsten wird Wasser bereitgestellt. Außerdem wird täglich nach den Tieren geschaut und sie werden gegeben falls medizinisch behandelt.

Weidelandschaften im Projektgebiet

Auf ca. 1.800 ha Grünland hat der Zweckverband in seinem Projektgebiet zahlreiche Weidelandschaften eingerichtet. Jede Weidelandschaft besticht durch ihre einzigartige Lage, Struktur und die Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten, hier ein paar Beispiele:

Techin

Im Naturschutzgebiet Techin beweiden Highland- Rinder 50 ha Grünland und Wald direkt am Schaalsee

Groß Thurow

Vielfältige Strukturen für verschiedene Wildtiere schaffen Highland-Rinder auf etwa 30 ha am Naturschutzgebiet Goldensee

Kiekbuschwiesen

Die wiedervernässten Flächen in der ca. 80 ha großen Weidelandschaft entlang des ehemaligen Grenzgrabens werden von Galloways offengehalten
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