5. Dezember ist Weltbodentag – Unser Beitrag zum Bodenschutz

Der heutige Weltbodentag macht uns auf die essentielle Bedeutung der Böden aufmerksam. Gesunde Böden sind die Grundlage unserer menschlichen Existenz.

Anlass genug um die Frage für uns und euch zu beantworten: Wie trägt die Naturschutzarbeit des Zweckverbandes Schaalsee-Landschaft zum Schutz unserer Böden bei?

Gesunde, fruchtbare und nachhaltig bewirtschaftete Böden sind ein zentraler Faktor für Ernährung und Trinkwasserversorgung. Und sie sind ein entscheidender Schlüssel für Biodiversität und Klimaschutz. Doch die Ökosystemleistungen, die der Boden uns bietet, sind bedroht. Und: Böden sind eine begrenzte Ressource. Grade deswegen müssen wir sorgsam mit ihr umgehen. Regional machen wir das in der Schaalsee-Region in unserem Verbandsgebiet in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Nordwestmecklenburg und im Kreis Herzogtum Lauenburg.

 

Wir schützen Waldboden durch Prozessschutz in unseren Wildniswäldern

Unser Wald darf sich auf einem Großteil unserer 2.500 ha Waldfläche frei zum Wildniswald entwickeln. Prozessschutz nennt man das. Es finden dort, bis auf Verkehrssicherung an Straßen und Wegen, keine forstlichen Aktivitäten statt. Lediglich auf etwa 200 ha noch vorhandenen Nadelwaldmonokulturen findet aktiver Waldumbau durch Unterpflanzung statt. Und das auch nur dann, wenn Laubgehölze in Nadelholzmonokulturen nicht durchkommen.

Damit erreichen wir, dass der wertvolle Boden in unseren Wäldern erhalten und verbessert wird in seiner Funktion als Kohlenstoffsenke und Wasserspeicher und als klimaresiliente Lebensgrundlage für die Flora und Fauna des Ökosystems Naturwald.

Wir schützen Agrarböden /landwirtschaftliche Böden durch Umwandlung von Acker- in Grünland

Seit 2009 haben wir den Anteil des Ackerlands an unserer Gesamtfläche von 25% auf 4% verringert und verringern ihn stetig weiter bis zum Ziel vom 0%. Gelungen ist dies durch die Umwandlung von intensiv bewirtschaftetem Ackerland, das sich bereits in unserem Eigentum befand sowie durch den Ankauf von Ackerland und anschließende Umwandlung in extensives Dauergrünland.

Die positiven Effekte:

  • Erhöhung der Kohlenstoffspeicherung (im Vergleich zum Acker) durch ganzjährige Pflanzenbedeckung
  • Verbesserung der Humusgehalte erhöht die Bodenfruchtbarkeit, reduziert die Austrocknung des Bodens und fördert die Aktivität von Bodenorganismen.
  • Erhöhung der Biodiversität stabilisiert das Ökosystem stabilisiert und verbessert die Resilienz gegen Schädlinge und Krankheiten
  • Erosionsschutz durch ganzjährige Bodenbedeckung und Verwurzelung der Gräser und Kräuter im Grünland stabilisieren den Boden und verringern die Erosion, insbesondere an Hanglagen.

Die Umwandlung von Ackerland in extensives Dauergrünland hat signifikant positive Wirkungen auf die Boden-, Gewässer und Grundwasserqualität.

Wir schützen Moorböden durch Wiedervernässung

Die Wiedervernässung von Mooren spielt auch auf den Flächen des Zweckverbands Schaalsee-Landschaft eine wichtige Rolle im Klimaschutz. Moore speichern immense Mengen an Kohlenstoff und helfen so dabei, Treibhausgase aus der Atmosphäre zu binden. Entwässerte Moore dagegen setzen jährlich etwa 46,8 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente frei, was rund 4% der Gesamtemissionen Deutschlands ausmacht.

In intakten nassen und wiedervernässten Mooren wird kein Moorboden mehr zersetzt und mineralisiert, sondern es wird CO₂ gebunden. Zusätzlich verbessern wiedervernässte Moore den Wasserhaushalt, indem sie große Wassermengen speichern und sukzessive abgeben, was sowohl Hochwasserereignisse als auch Trockenperioden abpuffert. Die Renaturierung von Mooren ist daher nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zur Biodiversität und zum Wasserschutz.

Eine unserer aktuellen Maßnahmen zur Wiedervernässung ist beispielsweise der Einstau des Butzer Grabens im NSG Kittlitzer Hofsee. Durch die Wiedervernässung schützen wir Niedermoorflächen und Bruchwald und retten so wichtige Kranich-Brutplätze.  

 

Wir schützen Böden vor Erosion durch das Anlegen von Knicks

Knicks (Wallhecken) gehören zu den prägenden Landschaftselementen in Schleswig-Holstein. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und sind Wander- und Ausbreitungswege für Tiere und Pflanzen. Knicks verbinden Biotope wie Wälder, Trockenrasen und Tümpel. Sie vernetzen Acker- und Grünflächen, Siedlungen und das umgebende Gartenland. Als natürlicher Wind- und Wetterschutz verhindern sie Erosion und Wasserverlust des Bodens. Grade im waldarmen Schleswig-Holstein üben die Wallhecken wichtige Boden- und Klimaschutzfunktionen aus. Durch das Anlegen von Knicks trägt die Arbeit des Zweckverband Schaalsee-Landschaft dazu bei.

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