„Kuh-Kacke ist wichtig für die Welt!“, erklärt die Erstklässlerin selbstbewusst, als sie an der Hand von Eva Hupe-Klostermeier, Flächenmanagerin beim Zweckverband Schaalsee-Landschaft, die Techiner Weidelandschaft verlässt. 3,5 Stunden haben die Kinder der Seepferdchen-Klasse von der Grundschule Wittenburg hier verbracht.
Die Techiner Weidelandschaft ist ein gemeinsames Projekt mit dem Biosphärenreservat Schaalsee, eines von mehreren grenzübergreifenden Beweidungsprojekten des Zweckverbandes Schaalsee-Landschaft am Grünen Band. Wo früher die innerdeutsche Grenze die Landschaft zerschnitt grasen heute Highland-Rinder als Biodiversitätsmotoren. Die Herde lebt hier in ganzjähriger Freilandhaltung. Sie fressen, was ihnen grade schmeckt, schubbern sich an den Bäumen, wenn das Fell juckt, suchen Schutz und Wasser in den verschiedenen Landschaftselementen. Auf diese Weise prägen sie das Landschaftsbild.
Spielerisch haben die Grundschulkinder mit viel Forschergeist die Vielfalt auf der Fläche erkundet. Anhand von Blättern suchten sie verschiedene Baumarten, verglichen Tierspuren mit dem eigenen Fußabdruck und übten sich im Anschleichen. Auch wenn die Rinder sich an diesem Tag nicht zeigten, war die Untersuchung ihrer Hinterlassenschaften ein Highlight. In den Kuhfladen entdeckten sie unzählige kleine Tierchen und lernten, dass ein Kuhfladen Lebensraum, Nahrungsquelle und Jagdrevier für unzählige Tiere ist, die alle ein Bestandteil des großen ökologischen Netzes unserer Erde sind.
„Für die Kinder ist es erst mal nur ein aufregender Ausflug, aber was wir ihnen zeigen, wie wir sie an ihre Umwelt heranführen und was wir sie erleben lassen – das prägt sie“, sagt Eva Hupe-Klostermeier. „Das beeinflusst ihr Verständnis und ihren Umgang mit der Natur. So entwickeln sie ein Verständnis für die ländergrenzenübergreifende Naturschutzarbeit, die in der Region geleistet wird.“



