Sie sind so groß wie ein Daumennagel, knapp zehn Wochen alt und trotzdem schon reif genug für ein Leben in freier Wildbahn: rund 1000 junge Rotbauchunken wurden in der Maura an ihre Geburtsgewässer ausgesetzt. Die Amphibienart mit dem knallroten Signalbauch ist eine stark gefährdete Art, die in Deutschland nur noch im Norden und Nordosten vorkommt und für die Schleswig-Holstein eine besondere Erhaltungsverantwortung hat. Jetzt heißt es für einen Teil der kleinen Quaker, raus aus der Aufzuchtstation– zurück ins Ursprungsgebiet des Zweckverbands Schaalsee-Landschaft. Der andere Teil der jungen Rotbauchunken geht in zwei etwa 15 km entfente Gebiete zur Wiederansiedlung der Art auf Projekt-flächen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein in Woltersdorf und Panten.
Das Projekt der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein mit ihrem Kooperationsparter Zweckverband Schaalsee-Landschaft setzten die kleinen Unken an ihren Geburtsgewässern in der Nähe des Schaalsees aus: so werden die „Uuuuh-uuuuh-uuuh“-Rufer auch in Zukunft auf geeigneten Wiesen und Weiden der beiden Naturschutzorganisationen ein sicheres Zuhause finden.
Die Rotbauchunken sind in Sicherheit geschlüpft und aufgewachsen
Anfang Mai wurde der Laich in den Gewässern auf den Naturschutzflächen des Zweckverbandes Schaalsee-Landschaft gesammelt. Behütet aufgewachsen sind die Unken-Eier und später dann auch die Kaulquappen in einer Aufzuchtstation der Firma Amphi Consult Germany, ein Spezialistenteam für bedrohte Amphibien in Norddeutschland und Skandinavien. In der Natur überstehen nur knapp zehn Prozent der Unken das Laichstadium, bei der künstlichen Aufzucht sind es über 90 Prozent. Fertig verwandelt – von der Kaulquappe zur kleinen Rotbauchunke – werden sie nun in die freie Wildbahn entlassen.
Rotbauchunken nicht länger vom Aussterben bedroht, aber noch immer stark gefährdet
Um die Erhaltung und Wiederherstellung der Rotbauchunken-Lebensräume kümmern sich die Biologen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein im gesamten Bundesland schon seit über zwei Jahrzehnten. Am Schaalsee hat der Zweckverband Schaalsee-Landschaft durch Flächensicherung und durch die Umsetzung von Biotopmaßnahmen entscheidend dazu beigetragen. Durch dieses Engagement haben sich die Rot-bauchunkenbestände der Roten Liste der Amphibien Schleswig-Holsteins vom Status „vom Aussterben bedroht“ auf „stark gefährdet“ verbessert. Das ist bundesweit einzigartig.


